Sie haben in Ihrem Keller eine feuchte Wand entdeckt. Der Kellerraum riecht vielleicht schon muffig, es zeigen sich Stockflecken oder gar schon erste Schimmelpilze. Eine nasse Kellerwand ist immer ein Ärgernis, aber Sie sind mit Ihrem Problem nicht allein. Gerade Besitzer von Altbauten werden mit diesem Problem häufig konfrontiert. Wie aber kommt es zur feuchten Wand - und vor allem: Was kann man gegen feuchte Wände tun?
In der Regel kommt die Feuchtigkeit von außen in die Wände Ihres Kellers. Bodenfeuchte ist im Erdreich, das Ihren Keller umgibt, allgegenwärtig. Regenwasser muss versickern, staut sich bei schweren Böden auch auf. Ein hoher Grundwasserpegel, speziell nach anhaltenden Niederschlägen, kann Feuchtigkeit gegen Ihr Mauerwerk drücken. Die natürliche Feuchtigkeit im Boden lässt sich nicht vermeiden. Wasser hat sogar die erstaunliche Fähigkeit, im Mauerwerk kapillar aufsteigen zu können, es kriecht also in den Wänden hoch. Eine Leckortung kann Aufschluss darüber geben, wo die Schwachstellen der Kellerwände genau auftauchen.
Ihre Außenmauern und die Bodenplatte sollten ein Bollwerk gegen eindringende Feuchtigkeit sein, doch ist dies, zumeist bedingt durch Planungs- und Ausführungsfehler am Bau, oft nicht der Fall. Von außen eindringende Feuchtigkeit macht sich in Ihrem Keller nicht sofort bemerkbar. Die Auswirkungen werden erst deutlich, wenn die Durchfeuchtung schon einige Zeit andauert. Bemerken Sie jedoch abblätternden Putz, Risse, Salzausblühungen oder den gefürchteten Schimmel, ist es höchste Zeit, Maßnahmen zu ergreifen. Feuchtigkeit kann die Bausubstanz schädigen, feuchte Wände reduzieren den Wärmedämmwert - und Schimmel ist nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich.
Wasser kann sowohl seitlich in das Mauerwerk eindringen als auch von unten aufsteigen. Eine Schadensanalyse ist notwendig, um herauszufinden, welcher Bauwerksmangel für den Feuchtigkeitsschaden ursächlich ist.
Dafür kommt eine rissige Bodenplatte in Frage, durch die aufstauendes Wasser hochgedrückt wird. Es kann jedoch auch an Rissen im aufsteigenden Mauerwerk liegen, durch die seitlich eindringende Feuchtigkeit Ihren Keller schädigt. Häufig ist die Ursache für einen feuchten Keller jedoch im Verbindungsbereich zwischen Mauern und Bodenplatte zu finden. Bei Häusern, die bis ca. 1970 gebaut wurden, ist die sogenannte Horizontalsperre teilweise nicht vorhanden oder mit den Jahren rissig geworden. Oft wurde nur eine einfache Bahn Dach- oder Teerpappe benutzt, um diese Schwachstelle zu verschließen. Nach spätestens 50 Jahren ist dieses schlichte Material nicht mehr geeignet, kapillar aufsteigende Feuchtigkeit auszusperren.
In Häusern späterer Baujahre wurde die Boden-/Wandfuge zwar effektiver verschlossen, doch zeigt sich auch hier mit der Zeit Materialermüdung. Als Laie kann man nicht erkennen, welcher Schwachpunkt für den feuchten Keller verantwortlich ist.
Einfache Lösungen, zum Beispiel das Überstreichen mit Wandfarbe oder das Ausbessern abbröckelnden Putzes, können den Schaden nicht beheben. Auch langes Lüften hilft nicht, wenn die Feuchtigkeit immer wieder durch eine Schwachstelle im Mauerwerk nachfließt.
Feuchte Kellerräume kann man jedoch mit den geeigneten Sanierungsmaßnahmen wieder hochwertig nutzen, diese sind von innen durchführbar.
Sind die Außenmauern selbst das Problem, kann man die Sanierung sowohl von außen als auch von innen angehen. Eine professionelle Außenabdichtung, bei der das Mauerwerk freigelegt wird, bildet einen effektiven Schutzschild um Ihr Haus.
Ist die Außenabdichtung nicht möglich, weil zum Beispiel ein Carport an das Haus gebaut wurde, eine schöne Terrasse oder eine hochwertige Gartengestaltung nicht zerstört werden sollen, gibt es aber auch die Möglichkeit der nachträglichen Innenabdichtung. In Kombination mit einer Flächeninjektion ist eine nachhaltige Sanierung möglich, ohne dass die Erde rund um das Haus geöffnet werden muss.
Lassen Sie sich vor der Kellersanierung beraten, welche Fördermöglichkeiten es gibt, damit sich die Kosten merklich reduzieren. Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau sind dabei möglich. Kommt diese Förderungsvariante nicht in Frage, ergibt sich die Möglichkeit, Arbeitskosten für die Sanierung am selbst genutzten Haus direkt von der Einkommenssteuerlast abzuziehen.