Es ist wichtig, die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen regelmäßig zu überprüfen, bzw. dauerhaft im Auge zu behalten. Eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit ist schädlich für die Bausubstanz und die Gesundheit der Bewohner. Mit einem Hygrometer kann man die Luftfeuchtigkeit bestimmen – ein solches Messgerät gehört in jeden Haushalt.
Unter Hygroskopie versteht man die Eigenschaft von Materialien, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Ideal ist das Raumklima bei einer Temperatur von 20° Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent.
Kontrollieren Sie die Höhe der Luftfeuchtigkeit regelmäßig in allen Räumen. Insbesondere der Keller und Räume im Erdgeschoss sind für Feuchtigkeitsschäden anfällig. Es gibt Stellen, die besonders häufig von eindringender Feuchtigkeit und Feuchtigkeitsschäden betroffen sind: Kalte Außenwände, Zimmerecken, unbeheizte Räume, Kellerwände und Installationsschächte. Um möglichst genaue Messungen durchzuführen, sollte man ein Hygrometer nicht auf die Fensterbank stellen. Direkt am Fenster, hinter einem Vorhang oder über der Heizung kann die Messung beeinträchtigt werden. Das Messergebnis sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen: Ist die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu hoch, kann das ein Anzeichen für feuchte Wände sein. Mit diesen geht häufig Schimmel einher, der für die Gesundheit schädlich ist.
Bereits im 18. Jahrhundert wurden die ersten Hygrometer eingesetzt. Während damals mit Haarhygrometern gearbeitet wurde, sind heutzutage auch digitale Messgeräte im Einsatz, die häufig in Verbindung mit einem Thermometer oder einer Wetterstation verkauft werden. Preislich liegen diese Geräte, die zum Teil über ganz unterschiedliche Funktionen verfügen, in einem Bereich zwischen 15 und 100 Euro. „Viel Nutzen für wenig Geld“, heißt es dazu von der Stiftung Warentest. Diese hat in einer Testreihe übrigens auch herausgefunden, dass in vielen Fällen die digitalen Geräte genauer messen als die mechanischen. Der Grund: Die mechanischen Geräte waren nicht richtig justiert und so kam es bei den Messungen zu Abweichungen von bis zu 20 Prozent. Bei den mechanischen Hygrometern unterscheidet man zwischen Haar- und Spiralhygrometern. Bei ersteren erfolgt die Messung mit Hilfe von Kunstfasern oder Naturhaar, bei letzteren mit einer Metallspirale, die zum Teil mit Kunststoff beschichtet ist. Es ist bei mechanischen Geräten erforderlich, diese regelmäßig (alle vier bis sechs Monate) zu kalibrieren. Der Vorteil gegenüber den digitalen Geräten liegt darin, dass die digitalen Geräte relativ lange für eine Messung brauchen, die mechanischen hingegen sehr schnell reagieren. Wer innerhalb von kurzen Abständen an mehreren Stellen im Haus die Luftfeuchtigkeit messen will, sollte daher besser auf ein mechanisches Hygrometer zurückgreifen. Hygrometer mit Holzgehäuse sind allerdings nicht zu empfehlen, weil Holz Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann, was das Messergebnis beeinflusst. Es gibt auch chemische Hygrometer – beispielsweise in Form von Teststreifen, die die Farbe wechseln.
Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit sind der Gesundheit der Hausbewohner nicht zuträglich. Aus diesem Grund sollte jeder Haushalt über ein Hygrometer verfügen, damit die Werte in den unterschiedlichen Räumen regelmäßig kontrolliert werden. Sinkt die Luftfeuchtigkeit langfristig unter 30 Prozent, steigt die Gefahr, dass durch die trockene Luft die Schleimhäute geschädigt werden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit hingegen kann es zu Schimmelpilzbildung kommen, die die Gesundheit ebenfalls langfristig beeinträchtigen können. Viele Schimmelpilzarten vermehren sich bei einer ständig vorherrschenden Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Sobald die Luftfeuchtigkeit dauerhaft bei 80 Prozent liegt, ist die Schimmelpilzbildung so gut wie unvermeidlich.
Kann die Luftfeuchtigkeit durch Heizen und Lüften nicht reguliert werden, so sollte dringend ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Er kann die Ursachen der Feuchtigkeit und die möglichen Schwachstellen in der Bausubstanz rasch identifizieren und entsprechende Sanierungsmaßnahmen vorschlagen.