Durch den Klimawandel kommt es nicht nur zu einem Temperaturanstieg, sondern auch zu einer Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Starkniederschlägen. Von Starkregenfällen spricht man, wenn große Mengen Regen in kurzer Zeit fallen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die lokalen Gegebenheiten. In Deutschland ist ab einer Niederschlagsmenge von mehr als 5 Litern pro Quadratmeter in 5 Minuten von Starkregen die Rede. Über einen Zeitraum von 10 Minuten sind es 10 Liter pro Quadratmeter, über eine Stunde 17 Liter. Immer häufiger tritt dieses Wetterphänomen in unseren Breiten auf, der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in den kommenden Jahren mit einem Anstieg gefährlicher Starkniederschläge.
Starkregenfälle können nicht in allen Fällen vollständig von Entwässerungssystemen aufgenommen werden, zum Teil kommt es zur Überflutung von Straßen, Gärten und Gebäuden. Die Bodenbeschaffenheit und die Höhe des Grundwasserspiegels spielen dabei eine große Rolle, denn im Fundamentbereich von Gebäuden staut sich Wasser und es kommt zu unvorhergesehenen Belastungen für Gebäudebauteile wie die Bodenplatte oder den Wand-Sohlen-Anschluss. Die Metropolregion Hannover ist durch bindige Böden geprägt, die ein Stauen des Sickerwassers begünstigen. Die Gebäudeabdichtung von Bestandsbauten ist für Wassermengen, wie sie bei Starkregen auftreten, in der Regel nicht ausgelegt. Dringt Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein, kann diese die Bausubstanz schädigen. Nicht selten geht mit diesen Schäden Schimmelpilzbildung einher, die die Gesundheit der Bewohner erheblich beeinträchtigen kann.
Starkregenfälle führen nicht selten zu Überschwemmungen. Insbesondere im Sommer, wenn der Boden trocken ist, nimmt die Infiltrationsfähigkeit des Bodens mit zunehmender Bodenfeuchte ab. Ist Wasser in den Keller oder ins Mauerwerk eingedrungen, ist es wichtig, für eine fachgerechte Trocknung zu sorgen. Beachten Sie dabei, dass Sie rasch handeln sollten: Feuchtigkeitsschäden können sich ausbreiten, denn Feuchtigkeit steigt im Mauerwerk auf. Nach der Trocknung müssen Sie langfristig Schutzmaßnahmen gegen Wassereintritt „von der Seite“, also Oberflächenwasser, und Wassereintritt „von unten“, also Grundwasser, ergreifen.
Um den Wert Ihrer Immobilie langfristig zu erhalten, müssen Sie sie vor den neuen klimatischen Bedingungen schützen. Als Ihr Haus gebaut wurde, war vielleicht noch gar nicht absehbar, welchen Belastungen die Abdichtung einmal Stand halten müsste. Santino Donnarumma von der Firma innotech GmbH, Experte für Bauwerkstrockenlegung, empfiehlt eine nachträgliche Kellerabdichtung zum Schutz der Bausubstanz. „Hier hilft nur eine grundlegende Isolierung des Mauerwerks“, erklärt der zertifizierte Bautenschützer. Ob für Ihre Immobilie eher eine Außenabdichtung oder eine Abdichtung von innen in Frage kommt, kann nur ein erfahrener Sachverständiger beurteilen. Ist Ihnen bereits aufgefallen, dass bei Ihrer Immobilie aufstauendes Sickerwasser auftritt, sollten Sie unbedingt die vorhandene Sohlen- und Kellerwandabdichtung überprüfen lassen.