Bisher war 2017 ein Jahr voller Unwetter, in dem starke Regenfälle die Region rund um Hannover heimgesucht haben. Abgesehen von dem eher ernüchternden Sommer, hat der Starkregen einige Schäden verursacht. Forscher sind überzeugt davon, dass Wetterphänomene, bei denen es in kürzester Zeit große Wassermengen abregnet, in Zukunft häufiger vorkommen werden, begünstigt durch den Klimawandel. Die Kanalisationen laufen über und sorgen für überflutete Straßen, genauso staute sich das Wasser in Gärten. Im schlimmsten Fall leiden Anwohner unter vollgelaufenen Kellern. Das Problem an den großen Wassermassen ist, dass diese nicht direkt im Boden versickern können und somit zur Bedrohung für das Fundament von Immobilien werden. Je nach Baubeschaffenheit der Häuser kann Starkregen nachhaltige Schäden verursachen, die die Bausubstanz angreifen und die Entstehung von Schimmelpilz begünstigen. Dringt die Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein, sollten Bewohner in jedem Fall einen Fachmann hinzuziehen. Ursächlich für eindringende Feuchtigkeit über die Kellerwände, sind in den häufigsten Fällen mangelhafte Abdichtungen von Bodenplatten und Kellerwänden.
Angesichts der zunehmend extremen Wetterlagen entscheiden sich immer mehr Menschen, entsprechend versichert zu sein. Sie sollten dabei wissen, dass nicht jeder Versicherungsschutz sämtliche Schäden übernimmt. Die Gebäudeversicherung springt ein, wenn Hagel, Sturm oder Gewitter ihre Spuren hinterlassen haben. Hier sind beispielsweise ein abgedecktes Dach oder beschädigte Fenster denkbar, die unter den Versicherungsschutz fallen. Kommt es zusätzlich zu beschädigter Inneneinrichtung, ist in diesem Fall die Hausratsversicherung zuständig. Wer allerdings aufgrund von Starkregen einen überfluteten Keller hat, dem helfen herkömmliche Gebäudeversicherungen nicht. Hierzu empfiehlt sich eine Elementarschadenversicherung. Ähnlich sieht es bei Schäden aus, die durch Hochwasser verursacht werden. Zwar versichern Gebäudeversicherungen gegen Wasserschäden, allerdings betrifft das meist Rohrbrüche und Probleme an Heizungs- und Sanitäranlagen. Gleiches gilt für Ihre Hausratsversicherung. Es ist also besonders ratsam, wenn Sie sich ausführlich über den Leistungsumfang Ihrer Versicherungen informieren und wenn nötig eine Elementarschadenversicherung abschließen. Problematisch ist darüber hinaus vor allem, wenn aufsteigende Feuchtigkeit durch das Mauerwerk dringt, da solche Schäden nicht Teil des herkömmlichen Versicherungsschutzes sind.
Besonders durch Starkregen kann es zu einem Anstieg des Grundwassers kommen. Sollte der Überschuss ausschließlich im Erdreich stattfinden und die Oberfläche keine Überschwemmung aufweisen, greift weder die Gebäudeversicherung noch die Elementarschadenversicherung. Die Versicherer übernehmen die Schäden nur, wenn das Grundwasser bis an die Oberfläche gelangt ist. Immer häufiger sind Hausbesitzer vor diese Herausforderung gestellt, das liegt unter anderem an der regionalen Bodenbeschaffenheit, wie Santino Donnarumma, Geschäftsführer der Innotech GmbH weiß: „In der Metropolregion Hannover haben wir beispielsweise vielerorts bindige Böden, die ein Stauen des Sickerwassers begünstigen. Zudem verfügen besonders ältere Immobilien oftmals nur über unzureichende oder schlimmstenfalls gar keine Schutzmaßnahmen vor eindringender Feuchtigkeit.“
Das gestaute Wasser kann dazu führen, dass Feuchtigkeit kontinuierlich auf die Bodenplatte einwirkt und in den Innenraum eindringt. In diesem Fall verliert Ihre Immobilie an Wert und gleichzeitig bietet die Feuchtigkeit einen guten Nährboden für Schimmelpilze, die ein Gesundheitsrisiko darstellen. Hausbesitzer sind jedoch nicht gänzlich den Schäden eindringender Feuchtigkeit ausgeliefert. Die beste Methode ist, frühzeitig vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.
Eine Drainage kann dazu beitragen, dass Feuchtigkeit nicht in das Mauerwerk eindringt, indem sie das Sickerwasser ableitet, ohne dass es sich am Mauerwerk staut. Aus seiner langjährigen Erfahrung im Bautenschutz weiß Santino Donnarumma, dass viele Drainagen nicht fachgerecht verlegt sind und daher eine minderwertige Wirksamkeit aufweisen. Ein Drainagerohr verschafft ausschließlich Abhilfe, wenn es von einem Fachmann verlegt und regelmäßigen Wartungsarbeiten unterzogen wird.
Ein Drainagerohr wird mindestens 30 Zentimeter tief um die Grundmauern des Hauses verlegt. Die korrekte Funktionsweise ist nur gegeben, wenn das Rohr ein Gefälle von mindestens 0,5 Zentimetern auf einen Meter aufweist. Die Außenwände des Gebäudes müssen mit Noppenfolie und Sickerplatten beziehungsweise einer druckwasserdichten Betumdickbeschichtung geschützt werden. Zusätzlich wird noch Kies in den Graben eingearbeitet. Viele Baumärkte stellen heutzutage „einfache“ Anleitungen für Hobby-Handwerker bereit. Von dem eigenen Bau einer Drainage ist jedoch abzuraten. Wird die Drainage nicht fachgerecht verlegt, kann sie statt vor Nässe zu schützen, für zusätzliche Staunässe sorgen. Derartige Schäden können teure Sanierungsarbeiten erforderlich machen. In jedem Fall sollten Sie die Planung einer Drainage einem Experten überlassen. Gleichzeitig sollte das Verlegen der Drainage über einen Fachbetrieb erfolgen.
Möglicherweise ist eine Drainage nicht die optimale Lösung für Ihr Vorhaben. Santino Donnarumma weist darauf hin, dass eine Drainage nur richtig funktioniert, wenn sie regelmäßig entwässert wird. Gleichzeitig können weitere Maßnahmen notwendig werden, denn einige Kommunen untersagen das Einleiten von Wasser in die Kanalisation. In diesem Fall sind Hausbesitzer auf eigene Entwässerungsschächte auf dem Grundstück angewiesen. Diese erfordern zusätzlich einen hohen Aufwand im Bereich der Installation. Eine wirksamere Methode zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit kann eine Abdichtung des Mauerwerks sein.
Innen- beziehungsweise Außenabdichtungen sind die beste Lösung, um langfristigen Schutz vor eindringender Feuchtigkeit zu gewähren. Zur Innenabdichtung wird eine sogenannte Horizontalsperre eingebaut. Das Niederdruck-Injektionsverfahren sorgt dafür, dass sich die eingesetzte Silikon-Mikroemulsion gleichmäßig im Mauerwerk verteilt und somit einen nachhaltigen Schutz vor Feuchtigkeit bietet. Gleichzeitig erzielt dieses Verfahren derart gute Ergebnisse, dass feuchte Keller wieder bewohnbar gemacht werden können. Ein anderes Verfahren, die Außenabdichtung, sorgt für ähnlich gute Ergebnisse, allerdings ist diese Methode nicht für jedes Gebäude geeignet. Eine Außenabdichtung zielt darauf ab, die Kellerwände zunächst von außen freizulegen, damit sie anschließend abgedichtet werden können. Grundsätzlich ist das Verfahren zur Außenabdichtung eine gute Wahl. Häufig beansprucht eine Außenabdichtung allerdings einen hohen Zeitaufwand. Das Freilegen der Kellerwände kann, je nach Gebäude, einen großen Eingriff in die umliegende Außenfläche bedeuten. Unter Umständen ist es sogar möglich, dass eine Außenabdichtung gar nicht durchgeführt werden kann, weil der Zugang zum Mauerwerk aufgrund von Anbauten verschlossen ist. In solchen Fällen ist tatsächlich eine Innenabdichtung die bessere Lösung. Zusätzlich ist das Verfahren zur Innenabdichtung mit weniger Kosten verbunden, da die Arbeiten zur Freilegung des Mauerwerks entfallen.
Donnarumma rät: „Lassen Sie solche Arbeiten ausschließlich von einem Fachmann durchführen. Ein guter Fachbetrieb kann Ihnen entsprechende Referenzen vorlegen und seine Qualifikationen dokumentieren. Arbeiten am Haus, vor allem am Mauerwerk müssen durchweg mit großer Sorgfalt und hochwertigen Materialien ausgeführt werden, ansonsten können durch eine nicht fachgerechte Ausführung nachhaltige Schäden an Ihrem Haus entstehen!“