Feuchtigkeit im Keller, einhergehend mit Salpeter – dieses Problem ist vielen Hausbesitzern nur zu gut bekannt. Salzausblühungen an der jeweiligen Innenwand des Kellers sind für das gesamte Mauerwerk extrem schädlich. Warum, erfahren Sie hier.
Da es sich bei den Salzausblühungen, dem sogenannten Salpeter, nicht um Schimmel handelt, ist die Gesundheit nicht akut in Gefahr. Trotzdem ist es wichtig, da sie zwar nicht primär gefährlich, dafür aber schädlich für die Kellerwand sind, die Salzausblühungen schnellstmöglich zu behandeln und schlussendlich zu entfernen. Beachten Sie aber: Ein oberflächliches Neutralisieren löst die Angelegenheit leider nur kurzzeitig. Vielmehr muss dagegen dem grundsätzlichen Problem, also der Feuchtigkeit im Mauerwerk und an den Wänden, nachhaltig auf den Grund gegangen werden.
Oft besteht Verwechslungsgefahr – zumindest optisch. Befindet sich an der Kellerwand plötzlich eine weiße Schicht, gehen viele Immobilienbesitzer erst einmal davon aus, dass sich dort Schimmel ausgebreitet hat. In den meisten Fällen kann eine teilweise Entwarnung gegeben werden: Es handelt sich bei den weißen Stellen oft nicht um Schimmel, sondern um Salzausblühungen, also Salpeter.
Salpeter schadet Ihrer Gesundheit zwar nicht, ist aber für das Mauerwerk gefährlich. Die Salzausblühungen werden in der Regel immer dann sichtbar, wenn der betroffene Raum im Keller zu feucht ist. Doch wie lassen sich Schimmel und Salpeter voneinander unterscheiden? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach zu beantworten: durch den Kratztest beziehungsweise eine Kratzprobe. Während Schimmel im Keller nämlich modrig riecht, im Normalfall grau ist und eine schmierige und glatte Konsistenz hat, sieht das bei den Salzausblühungen anders aus.
Folgende Eigenschaften von Salpeter werden bei der Kratzprobe sichtbar:
Die Tatsache, dass es sich um Mineralien handelt, führt nach dem Abkratzen von der Wand dazu, dass die Ausblühungen, die aus reinem Salz bestehen, kristallisieren.
Viel entscheidender als eine kurzfristige Behandlung der Wand im Keller ist eine grundsätzliche Behebung des Salpeterproblems. Dazu muss die Frage beantwortet werden: Was ist der Grund für die Salzausblühungen? Ein erster Schritt, da Salzausblühungen in den meisten Fällen etwas mit Feuchtigkeit zu tun haben, ist, das Problem genau zu lokalisieren.
Ist zum Beispiel eine Wasserleitung undicht? Gibt es Schwierigkeiten mit den Regenfallrohren? Oder ist unter anderem der Abschluss der Terrasse nicht dicht? Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Grundwasser von außen gegen das Haus drückt und im undichten Gemäuer aufsteigt. Ist beispielsweise lediglich ein Zuflussrohr oder Abflussrohr nicht mehr richtig in Schuss, kann die kaputte Stelle ausgetauscht oder repariert werden. Steigt dagegen Wasser sukzessive im Gemäuer auf, muss eine Abdichtung von außen oder innen her. Von der Außenseite kann eine Abdichtung am Mauersockel erfolgen, im Innenbereich sind Injektionen, die durch gebohrte Löcher in die Wand gespritzt werden, eine gute Lösung zur Abdichtung.
Haben Sie die Ursache festgestellt, gilt es im Rahmen eines zweiten Schrittes, den Keller dauerhaft trockenzulegen. Dieser Prozess kann unter Umständen, je nachdem, wie umfangreich die Salzausblühungen sind, einige Wochen in Anspruch nehmen. Ganz entscheidenden Charakter hat, dass Sie die Trocknung professionell, also mit einem Raumluftentfeuchter, durchführen und in regelmäßigen Abständen Messungen zur Feuchtigkeit an den Wänden vornehmen. Ist der Keller dann schlussendlich trocken, können die Arbeiten zur Entfernung der Salzausblühungen beginnen.
Nachdem Sie sich den genauen Ursachen der Salzausblühungen genähert haben, sollten Sie den Salpeter von der Wand Ihrer Kellerräume beseitigen. Wenn möglich, sollten Sie zuerst dafür sorgen, dass der betroffene Raum trocken ist. Ist das geschehen, müssen alle Stellen an den Wänden, an denen sich die Salzausblühungen befinden, mit einer Drahtbürste gründlich gereinigt werden. Empfindliche Stellen, wie zum Beispiel die Rahmen von Fenstern und Türen, werden in der Folge abgeklebt, um sie vor Säure zu schützen.
Anschließend tragen Sie einen handelsüblichen Entferner von Salpeter, den es im Fachhandel zu kaufen gibt, in Form eines Anstrichs auf die betroffenen und von Ihnen gereinigten Flächen auf und lassen diesen, unter ständiger Lüftung des Raumes, einige Zeit einwirken. Ist das geschehen, spülen Sie die Wand mit Wasser ab. Wichtig: Bei allen Arbeiten müssen Sie Schutzkleidung tragen, also neben langen Sachen auch einen Mundschutz sowie Handschuhe.
Sollten die Salzausblühungen nach einiger Zeit wieder da sein, empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb mit der Lokalisierung der Feuchtigkeit und der Behandlung der Wand zu beauftragen. Sind allerdings nur kleine Teile der Wand von Salpeterbefall betroffen, ist ein Hausmittel vielleicht das Mittel zum Erfolg. Behandeln Sie hierzu die Salzausblühungen mit normaler Cola und lassen Sie diese einige Minuten in die Wand einziehen. Im Nachgang müssen Sie lediglich Salpeter und Putz mit einer Bürste beseitigen sowie die Wand mit Wasser reinigen und trocknen lassen.